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Die Rezidiv-Varikose – eine leidige Geschichte für Patienten und Chirurgen

Synonyme

REVAS (Recurrent varicosis after surgery) besser REVAT (Recurrent varicosis after treatment).

Häufigkeit

Bei jedem 5. Patienten, der wegen Krampfadern zur weiteren Abklärung in die Praxis kommt, wurde schon einmal (oder mehrfach) ein Eingriff am trans- und/oder extrafaszialen Venensystem vorgenommen, sei es durch Sklerosierung, neue interventionelle, thermische Methoden oder klassische Operation – state-of-the-art – mit Krossektomie und Stripping-Verfahren.

In der Fachliteratur wird die Inzidenz der Rezidiv-Varikose nach 5 Jahren nach dem Eingriff für RFA (Radiofrequenzablation) mit 14%, für die EVLA (Endovenöse Laserablation) mit 7% angegeben. Duplexsonographische detektierbare Crossektomie und Stripping ergaben Werte von 4-23%, je nach Expertise der Operierenden; in "High-Volume-Kliniken" eher im einstelligen Bereich.

Langzeitstudien nach endovenösen Eingriffen liegen bisher nur bis 2019 vor. Durch Anwendung des Radial-Lasers in den letzten Jahren ist mit deutlich niedrigeren Rezidivraten zu rechen, sodass sich die Entscheidung für Operationen versus endovenöse Therapie von früher "state-of-the-art" zu endovenösen Methoden verschiebt.

Definition, Abgrenzung, Ursachen

Eine „Rezidiv-Varikose“ nach OP gibt es theoretisch nicht, wenn fachgerecht operiert wurde, es sei denn, es wurden taktische oder OP-technische Fehler gemacht- die Varize war eventuell doppelt angelegt und nur der eine variköse Strang wurde entfernt.

Die (chirurgische) Therapie der primären und sekundären Varikose bezieht sich auf die Sanierung des venösen Rezirkulations-Kreislauf nach Hach, solange nicht schon eine sekundäre Leitveneninsuffizienz, sei es durch Obstruktion (Gefässverengung/-verschluss) oder Reflux (Rückfluss), vorliegt.

Der venöse Rezirkulations-Kreislauf besteht aus einem Netzwerk kommunizierender Röhren kleinen und grossen Kalibers, - Stamm- und Perforans-Venen – und dem tiefen Venensystem.

Seitenast- und retikuläre Varizen haben bezüglich der Hämodynamik kaum Einfluss.

Ein pathologischer Rezirkulations-Kreislauf nach einem Eingriff am Venensystem liegt dann vor, wenn eine Stammvarikose zumindest segmental beteiligt ist (sapheno-femoral oder sapheno-popliteal) oder in Verbindung mit einer Perforans-Insuffizienz.

Ursachen einer sogenannten Rezidiv-Varikose sind nicht nur, wie erwähnt, die inkorrekte Operation, sondern auch das sogenannte inguinale Varizenbeet, die sekundäre Varikose bei sekundärer Popliteal- und Femoralvenen-Insuffizienz (Leitvenen!) sowie spontane Neubildung von Krampfadern ausserhalb des therapierten Rezirkulations-Kreislauf. (Natürliche Progression der Erkrankung).

Das Phänomen „Rezidiv“ ist, nach der Arbeit von Noppeney et al. qualitativ und quantitativ diagnostisch abhängig von der Art der Nachuntersuchung (klinisch, Doppler-/ Duplex-Sonographie) und vom Zeitpunkt der Untersuchung im Abstand zur vorausgegangenen Intervention.