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Chronische venöse Insuffizienz

Definition

Chronische venöse Insuffizienz bezeichnet einen Zustand, bei dem das Blut aus den Beinvenen nicht in genügender Weise zurückgepumpt werden kann. Durch Rückstau und venösen Überdruck aus den Leitvenen bis in den Bereich der Mikrozirkulation kommt es zur Ausschwitzung von Wasser (Stadium I), Eiweiss und Pigmentfarbstoff ins Gewebe mit Veränderung von Haut und Bindegewebe (Stadium II) bis zur Entstehung eines Geschwürs (Stadium III).

Die chronische venöse Insuffizienz wird als Oberbegriff für folgende Syndrome unterteilt:

I Chronisches venöses Stauungssyndrom

Hier handelt es sich um Wassereinlagerung Ins Gewebe (Ödem) mit Krampfadern aber ohne Gewebeverhärtung. Im Laufe der Zeit nimmt die Gewebeveränderung ohne Therapie zu.

II Chronisches venöses Stauungssyndrom mit Dermatoliposklerose

Verhärtung von Haut und Fettgewebe.

III Chronisches venöses Stauungssyndrom mit Dermatolipofasciosclerosis regionalis

Es handelt sich dabei um ein Übergreifen der Gewebeveränderung auf tiefer liegende Strukturen, also die Gewebeumhüllung der Muskelgruppen (Faszie): Eine handflächengrosse, blockartige Verschwartung von der Haut bis in die Tiefe zur Muskulatur mit entsprechenden Beschwerden chronischer Stauung.

Diese Gewebeveränderungen können zirkulär den Unterschenkel betreffen und bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung zum «offenen Bein» (Ulcus cruris) führen.

Therapie

Hier sind neben konservativen Massnahmen operative Schritte am venösen System und Gewebe nötig, bis hin zum sogenannten «Ulcus shaving», dem schichtweisen Abtragen der Geschwürschichten und Decken mit Spalthaut.